Sammlung des Stadtmuseums wird digitaler
Nur ein Bruchteil historischer Exponate des Stadtmuseums sind öffentlich ausgestellt. Tausende weitere befinden sich in der Sammlung, wo sie für die Nachwelt konserviert und inventarisiert werden. Dank einer Förderung aus EU-Mitteln geht es mit der digitalen Erfassung zügig voran.
von Petra Selbmann, Sammlungsleiterin
Im Rahmen des Förderprogrammes EU-REACT wurde zunächst die Anschaffung der Scantechnik umgesetzt. Hierbei wurde bei den technischen Parametern darauf geachtet, dass objektschonende Auflichttechnik, kurze Scanzeiten und variable Dateiformate und hohe Auflösungen möglich sind. Dabei trägt die kurze Belichtungszeit beim Scanvorgang zum weiteren Schutz der Originale bei. Mit der Scantechnik wurde innerhalb des Förderprojektes auch praktisch die Digitalisierung vorgenommen. Hierfür wurden museologische Fachkräfte gebunden, die Erfahrung im Umgang mit Originalobjekten haben.
Insgesamt wurden im Zeitraum der Förderung 1230 Stück Einzelblätter im Format größer als A3 bearbeitet und eingepflegt.
Die Sachgruppe der Druckgrafik ist eine der am häufigsten verwendeten und für die Vermittlung angefragten Teilsammlung des Stadtmuseums Halle. Dies bezieht sich nicht nur auf interne Projekte, sondern auch auf Anfragen externer Bildungsvermittler, Heimatforscher und Museen.
In der Sammlung befinden sich Blätter mit stadtgeschichtlichen Inhalten und auch Werke überregional bedeutender Künstler. Besonders großformatige Blätter sind im Handhabung konservatorisch schwierig aus dem Bestand zu ziehen.
Die seit 1850 verwendeten Papiere enthalten produktionsbedingt Holzschliff und versäuern im Laufe der Jahre. Im Gegensatz zu Büttenpapiere werden sie dadurch z. T. spröde und jede Bewegung kann zu erheblichen Schäden führen.
Die Digitalisierung dieser Teilsammlung ermöglich die kontaktfreie Forschung. Dies eröffnet neue Wege für die Vermittlung, sowohl für interne Mitarbeiter, als auch externe Anfragen.
Nicht selten bleiben die Originale auch bei Ausstellungen im Depot und das Digitalisat wird grafisch in der Ausstellung verwendet. Somit kann da historische Kulturgut für die Nachwelt erhalten und die mit dem Objekt verbundenen Information effektiv verwendet werden.
Die endgültige Umsetzung, die Sammlungsdatenbank des Stadtmuseums Halle in das Portal „museum digital“ zu integrieren ist der letzte Schritt, um die Objekte einer breiten Öffentlichkeit und überregional zur Verfügung zu stellen.