In der Spielkammer im Roten Turm stehen und sitzen 4 Carilloneure und eine Carilloneurin um den Spieltisch herum

Die Halleschen Stadtcarilloneure

Gemeinsam eröffnen und beenden hallesche Musiker und Musikerinnen die Glockenspielsaison im April und Oktober mit einem großen Konzert. Dazwischen liegen die jeden Sonntag stattfindenden Carillonanspiele. Mehrmals jährlich bringen Musiker und Musikerinnen aus verschiedenen Ländern Europas und der Welt das Glockenspiel zum Klingen. 

Bis 2017 wurde das Glockenspiel ausschließlich von Gastmusikern oder mittels Automatik gespielt. Es fehlte an halleschen Musikern, die das Instrument beherrschten. Interessenten gab es, doch das Üben als öffentliche Beschallung vom Turm herab erwies sich als Hindernis. Mit der Anschaffung eines spendenfinanzierten Übungsmanuals und der Zusage des Kasseler Carillonneurs Wilhelm Ritter als Dozenten stand der Ausbildung hallescher Carillonneure nichts mehr im Weg. Um die Einwerbung von Spenden kümmerten sich damals neben dem Förderverein Stadtmuseum Halle e.V. auch der Lions-Club und die City-Gemeinschaft. 

Der Übungsspieltisch mit den typischen runden Holzstäben, die mit den Fäusten angeschlagen werden, steht im Verwaltungsgebäude der Ulrichskirche. Dank dessen spielen seit sechs Jahren vor allem in Halle ausgebildete Carillonneure auf dem Glockenspiel im Roten Turm. Auf den 2018 verstorbenen Wilhelm Ritter folgte als Ausbilder der Erfurter Stadtcarillonneur Ulrich Seidel nach. 

Mitglieder der halleschen Stadtcarilloneure

Maik Gruchenberg

wurde 1972 in Erfurt geboren. Nach Abschluss seines Kirchenmusikstudiums 1999 in Halle schloss er ein Aufbaustudium im Fach “Lied- und Oratoriengesang” an. Bereits 1999 wurde er Mitglied des Opernchores der Oper Halle, wo er bis heute engagiert ist und neben den Choraufgaben auch zahlreiche solistische Partien nachzuweisen hat. Als Organist führten ihn Konzertreisen sowohl mit Soloprogrammen als auch als Begleiter von Instrumentalisten und Sängern durch Deutschland, die Schweiz und in die USA. Als Oratoriensänger ist er regelmäßig in Oratorien und Kantatengottesdiensten zu erleben. Seit 2010 leitet Maik Gruchenberg die Hallesche Kantorei und seit 2018 ist er der musikalische Leiter des Thüringer Männerchores Ars Musica. Derzeit hat Maik Gruchenberg eine Lehrtätigkeit als Orgeldozent am Kirchenmusikalischen Seminar in Halle inne. 
Seit 2017  gehört er zu den Halleschen Carilloneuren am Europacarillon des Roten Turmes zu Halle. Täglich um 11, 14 und 17 Uhr sind kurze Opernmelodien der Premieren der Oper Halle zu hören, die er speziell für die Automatik des Glockenspiels einspielt. Aktuell: Hoffmanns Erzählungen von Jaques Offenbach.

Maik Gruchenberg vor dem Carillon

Bildrechte: Maik Gruchenberg

Johannes Langenhagen 

wurde 1937 in Halle (Saale) geboren. 
Er erhielt frühzeitig Klavierunterricht und war Mitglied im Stadtsingechor Halle sowie im Dresdner Kreuzchor. Musikalisch ist er bereits lebenslang tätig auf Klavier, Vibraphon und diversen Holzblasinstrumenten. Beruflich war er Dipl.-Formgestalter und em. Prof. für Technisches Design an der Kunsthochschule Halle - Burg Giebichenstein. 

Seit 2017 ist er Mitglied der Halleschen Carillonneure mit Meisterunterricht bei Wilhelm Ritter(+ Kassel)  und Ulrich Seidel (Erfurt). 

Johannes Langenhagen vor dem Carillon

Bildrechte: Beate Krauße

Uta Gräber

wurde 2000 in Dessau-Roßlau geboren. Mit vier Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht zunächst privat, später an der Musikschule „Kurt Weill“. Ab 2014 erlernte sie das Orgelspiel und legte die kirchenmusikalische D-Prüfung ab. Nach dem Abitur 2018 ging sie ans Kirchenmusikalische Seminar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland in Halle (Saale) und schloss dieses mit der C-Prüfung ab. Derzeit studiert Uta Gräber an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle im Bachelorstudiengang Kirchenmusik. Seit 2020 erhält sie Carillon-Unterricht und spielt regelmäßig das Europacarillon im Roten Turm in Halle (Saale).

Uta Gräber vor den Glocken

Bildrechte: Beate Krauße

Davit Drambyan 

geboren 1975, studierte Komposition am Konservatorium in Jerewan (Armenien) sowie Musikwissenschaft und Anglistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Des Weiteren vertiefte er seine Kenntnisse in Chor- und Orchesterleitung, Orgel, und Gesang in einem Gaststudium an der Hochschule für Kirchenmusik in Halle.

Davit Drambyan lebt in Halle (Saale) und ist freischaffend tätig als Komponist, Gitarrist, Glockenspieler, Produzent, Pädagoge und Musikwissenschaftler.

Unter anderem veröffentlicht er zahlreiche Audio- und Videoproduktionen, in denen das Glockenspiel vom Roten Turm im Mittelpunkt steht. Dazu gehört eine Publikationsreihe unter dem Titel: "Carillon Music from the Largest Bell Tower of Europe".

Davit Drambyan schreibt und arrangiert etliche Werke für das städtische Carillon. Die erste Komposition für das hallesche Glockenspiel "GuMoHaSa" (Guten Morgen Halle/Saale) wird täglich um 10 Uhr vom Roten Turm automatisch abgespielt.

Davit Drambyan unter der Glocke

Bildrechte: Davit Drambyan

Maximilian Metz 

Maximilian Metz. Der gebürtige Hallenser ist Alumnus des Stadtsingechores zu Halle und lernte am Konservatorium G. F. Händel Klavier. Orgel, Klarinette und Glockenspiel folgten zunächst autodidaktisch. Als Gründungsmitglied des Förderkreises und des Ausbildungsganges ist er von Beginn an am Instrument zu hören, ist Sprecher der Halleschen Carillonneure und Mitglied der Deutschen Glockenspielvereinigung. Seine Melodien erklingen seit 2017 regelmäßig über den Dächern von Halle. So hat er auch die Automatik des Turmes bespielt und die tägliche Glockenspieluhr programmiert und vertritt die Carillonneure medial. Neben Radio- und Fernsehbeiträgen, berichtet auch die MZ immer wieder über sein rein ehrenamtliches Engagement – zuletzt, als er „An der Saale hellem Strande“ auf einem Glockenspiel in Harlem, New York, spielte.

Maximilian Metz vor den Glocke

Bildrechte: Maximilian Metz