
Der Markt in Halle 1990; Foto: Hausleitner
15.08.2025 → 06.01.2026
Von Halle nach Halle - Der Künstler Hans Nowak
Mit der Ausstellung „Von Halle nach Halle“ würdigt das Stadtmuseum Halle erstmals Hans Nowak (1922–1996), der als Künstler in seiner Geburtsstadt lange unbekannt blieb. Auf rund 94 Quadratmetern werden etwa 35 Werke – Gemälde und Zeichnungen – sowie biografische Zeugnisse präsentiert. Die Ausstellung bietet einen Einblick in das Leben und Werk eines Künstlers, der Halle in seiner frühen Jugend verließ und trotzdem stets mit seiner Geburtsstadt verbunden blieb.
Nowak wuchs im Moritzkirchhof auf. Der Einfluss seiner Mutter, die am Stadttheater sang, und seines Vaters, Schneidermeister, prägte ihn. In der Ausstellung sind unter anderem Porträts seiner Mutter, ein Selbstbildnis und Szenen vom Wochenmarkt zu sehen. Erst nach dem Umzug seiner Familie nach Bielefeld entschloss er sich, Maler zu werden. Trotz Krieg und Haft führten ihn seine künstlerischen Stationen über München, Braunschweig, Niedersachsen und Paris. In Paris nahm er als erster deutscher Maler nach dem Krieg an den Jahresausstellungen im Grand Palais teil und wurde Mitglied der Société des Artistes –obwohl er „nur“ Autodidakt war.
Die Ausstellung zeigt, wie persönliche Erlebnisse und gesellschaftliche Beobachtungen in Nowaks Werk einflossen, etwa in Porträts von Pariser Clochards und frühen Skizzen aus Bielefeld. Fotografien und Dokumente aus Halle verdeutlichen seine tiefen Wurzeln. Auch wenn die deutsche Teilung seinen Kontakt zur Heimatstadt erschwerte, brach dieser nie ganz ab. Immer wieder wählte er hallesche Motive für seine Bilder.
Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich der stilistischen Vielfalt von Nowak, der sich von den alten Meistern bis zur abstrakten Kunst bewegte. Werke wie „Grenzkontrolle an der GÜST“ und „Begegnung mit Dresden“ thematisieren die deutsche Teilung und Mitteldeutschlands Geschichte. Diese Ausstellung ist eine späte Heimkehr und eine längst überfällige Würdigung eines bedeutenden Künstlers.