25.10.2024 → 12.1.2025
Einmal um Halle - Eine Wanderung
Anlässlich des 60. Geburtstags des halleschen Künstlers Moritz Götze zeigt das Stadtmuseum Fotos und Texte aus dem 2022 erschienenen Buch „Einmal um Halle“. 89 großformatige Schwarz-Weiß-Fotos nehmen die Betrachtenden mit auf eine Wanderung an Halles Stadträndern entlang.
Moritz Götze ist als Pop-Art Künstler bekannt, schaut aber immer auch über den Tellerrand hinaus. So wie bei »Einmal um Halle«, in der er sich seiner Heimatstadt auf neuen Wegen nähert.
Fotos: (c) Christian Lohse
Auf Expedition um Halle
Zu Fuß umwanderten Moritz Götze, der Fotograf Christian Lohse und der Autor Rüdiger Giebler 2019 die Saalestadt und legten über 100 km zurück. Die viertägige Wanderung führte die Freunde entlang an Industriebauten, historischen Denkmälern, verwunschenen Dörfern; und vor allem Menschen mit einzigartigen Geschichten. Das Ergebnis der Reise ist ein künstlerisches Produkt mit Bildern von Lohse sowie Notizen und Geschichten Gieblers und Götzes.
Auf der Tour stießen sie auf ungewöhnliche Orte und kamen mit den Menschen ins Gespräch. Diese Erlebnisse hielten sie in ihrem Buch fest. Die daraus ausgewählten 89 Fotografien in Schwarz-Weiß werden auf der Plattform der Ausstellung "Entdecke Halle!" präsentiert.
Moritz Götze: Halle ist topgrafisch sehr unterschiedlich, je nachdem, von welcher Seite man sich nähert... Um die unterschiedlichen Kosmen sichtbar zu machen, denn von der südlichsten Seite waren die wenigsten auf der nördlichen Seite und umgekehrt, haben wir Halle in 4 Tagesetappen umrundet ... Wir waren auf Entdeckungstour und haben ganz viel entdeckt und gesehen, von dem ich noch nichts wusste.
Damit schließt er an die Halle-Expedition an, die das Trio 2007 gemacht hatte und die Götze als aufregendste Reise seines Lebens beschreibt ."Die Stadt Halle entdecken, wie ein Japaner auf Fototour" war das Leitbild der Reise.
Das Buch "Einmal um Halle" ist im Museumsshop erhältlich.
Fotos (c) Thomas Ziegler
Moritz Götze im Stadtmuseum Halle
Götze ist ein Künstler, dessen Wurzeln in Halle liegen. Immer wieder zeigt sich seine Heimat in seinen Werken, und auch zwei persönliche, nahezu ikonische Gegenstände aus seinem Besitz werden in der Dauerausstellung „Entdecke Halle!“ präsentiert: Seine mit der SED-Zeitung „Neues Deutschland“ beklebte Gitarre und eine schwarze Lederjacke. Es sind Symbole seiner Zeit als Punk in der DDR. Mit einem als Jugendgottesdienst getarnten landesweiten Punkkonzert schrieb er 1983 Subkulturgeschichte. Auch Vater Wasja Götze gilt als eine der originellsten Figuren der DDR-Gegenkultur der 1960er und 1970er Jahre, der mit seinen Kunstaktionen gegen die staatlich verordnete kommunistische Engstirnigkeit auftrat.
Zudem ist Moritz Götze ein leidenschaftlicher Sammler und interessiert an Regionalgeschichte - in seiner Jugend wollte er sogar Museumsdirektor werden. Heute ist er froh darüber, dass es soweit nicht gekommen und er sich seinen Kunstprojekten widmen kann, anstatt seine Energie in Verwaltungsaufgaben zu investieren.
Den Facettenreichtum von Götzes künstlerischem Schaffen zeigen drei weitere Ausstellungsorte in Halle. Galerie Nord: „Glücklicher Zufall“ (8.11. bis 7.12.2024), Kunstverein Halle: „Kunstpreis-Ausstellung im Literaturhaus“ (14.11. bis 15.12.2024), Zeitkunst-Galerie „Wette auf die Zukunft“ (23.11. bis 31.12.2024)