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Rive ehren oder Rive canceln? Ein Online-to-Offline-Streitgespräch im Stadtmuseum Halle

Mit Prof. Dr. Patrick Wagner, Lukas Wanke, Norbert Böhnke

Steinstele mit Bronzegedenktafel im Park am Riveufer

Wie und an welche historischen Ereignisse wurde in Halle in der Vergangenheit erinnert? Wie ändert sich das Verhältnis zu Denkmälern, wenn sich die Zeiten ändern? Wie wollen wir heute erinnern?

Auf diese Fragen werden Lukas Wanke, Referent im Studierendenrat und dort an Gedenkinitiativen beteiligt, und Norbert Böhnke, zuständig für Erinnerungskultur in der Stadtverwaltung Halle, in einem Streitgespräch in der Jahresausstellung „Streit, Zoff und Beef“ eingehen. Als Beispiel dienen die Denkmale für Oberbürgermeister R. R. Rive und das Denkmal des Kleinen Trompeters (heute Stadtmuseum).

Norbert Böhnke hat zu den revolutionären Unruhen 1919 sowie den Folgen des Kapp-Putschs in Halle, Lukas Wanke zum Rathenau-Mord 1922 gearbeitet. Böhnke wird die Ehrung Rives verteidigen, sogar eine bessere Untersetzung skizzieren. Wanke stellt die Ehrung grundsätzlich in Frage, u.a. vor dem Hintergrund des Engagements Rives in der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).

Das Streitgespräch wird von Prof. Dr. Patrick Wagner, Professur für Zeitgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, moderiert. Wagner hat mit Studentinnen und Studenten in verschiedenen Formaten die Ereignisse in Halle 1918ff reflektiert.

Der Titel „Online-to-Offline-Streitgespräch“ ist der Tatsache geschuldet, dass dem Streitgespräch ein Meinungsaustausch zum Thälmann-Denkmal auf dem Instagram-Kanal des Stadtmuseums voranging. Statt im anonymen Internet weiter zu streiten, haben sich die beiden Kontrahenten entschieden, aus dem Online-Modus in den Offline-Modus zu gehen und real, Auge in Auge, zu diskutieren.

Vor dem Gespräch gibt es die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen.